Die Einstellung entscheidet

Du hast sicherlich schon gehört, dass viele berühmte Menschen, große Wissenschaftler, Erfinder, Schriftsteller, Künstler und auch außergewöhnlich erfolgreiche Menschen durchschnittliche oder gar schlechte Schüler waren. Es steht doch im Widerspruch zu dem, was man uns gesagt hat, nämlich, dass uns unsere Talente und Fähigkeiten „in die Wiege gelegt“ wurden, dass jeder einen bestimmten Intelligenzquozienten hat, aufgrund dessen man erkennen kann, was er später im Leben erreichen kann.

Forschungen haben gezeigt, dass wir Menschen sehr viel lernfähiger sind als man früher annahm. Zwar werden wir mit unterschiedlichen Temperamenten und (Anlagen für) Fähigkeiten geboren, aber es ist inzwischen erwiesen, dass Erfahrung, Ausbildung und persönlicher Einsatz eine entscheidende Rolle spielen. Der Intelligenzforscher Robert Sternberg schreibt, der wichtigste Grund, warum Menschen besondere Fähigkeiten entwickelten, sei „kein angeborenes Talent, sondern eine zielgerichtete Tätigkeit“.

Unsere innere Einstellung hat einen großen Einfluss auf unser Leben und entscheidet, ob wir der Mensch werden, der wir werden möchten, und ob wir erreichen, was wir uns vorgenommen haben.

Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwei Sichtweisen: eine statische und eine dynamische.

Die statische Sichtweise besagt, dass unsere Eigenschaften in Stein gemeißelt sind. Die Folge ist, dass wir das Bedürfnis haben, sie immer wieder zu beweisen oder Erfahrungen als Beweis für das, was wir zu wissen glauben, interpretieren. Jede Situation wird bewertet: Werde ich Erfolg haben oder scheitern? Sehe ich gut aus oder mache ich mich zum Narren? Komme ich gut an oder schlecht? Werde ich dabei gewinnen oder verlieren? Alle Ereignisse werden als Urteil über unseren eigenen Wert gesehen und so kreisen die Gedanken darum, wie andere uns beurteilen. Wenn etwas nicht glatt läuft, fühlen wir uns hilflos oder als Versager. Risiken und Herausforderungen, die wir nicht abschätzen können, meiden wir lieber. Denn wenn wir der Sache nicht gewachsen sind, könnten Schwächen für uns und alle Welt sichtbar werden. Anstrengungen sind eher ein Zeichen, dass wir es nicht gut können, und werden als negativ bewertet. Wir neigen dazu, uns mit Menschen zu umgeben, die uns bestätigen und mit uns die ausgetretenen Pfade gehen.

Die dynamische Sichtweise geht davon aus, dass wir unsere Eigenschaften, Talente und Fähigkeiten durch Einsatz, Erfahrung und Übung verändern und weiterentwickeln können. Diese Einstellung weckt unsere Lernbegeisterung und fördert Ausdauer und Resilienz. Es ist auch nicht notwendig, unsere Schwächen zu verbergen. Wir denken darüber nach, wie wir uns verbessern können und suchen uns gerne Freunde und Partner, die uns anspornen, über uns selbst hinauszuwachsen. Mit dieser Grundeinstellung werden wir auch (und gerade) dann weitermachen wollen, wenn nicht alles nach Plan läuft und wir vor großen Herausforderungen stehen. Obwohl es uns damit nicht so gut geht und wir uns anstrengen müssen, sind wir bereit, die Herausforderung anzunehmen, unser Bestes zu geben und dran zu bleiben.

Ein interessantes Ergebnis der Forschungen war, dass Menschen mit einer dynamischen Sichtweise sich hinsichtlich ihrer momentanen Fähigkeiten klarer einschätzen konnten, selbst wenn es ihnen wenig schmeichelte. Sie kannten ihre eigenen Stärken und ihre Schwächen. Menschen, die alles als ein positives oder negatives Urteil über ihre Persönlichkeit auffassten, hatten eine verzerrte Selbstwahrnehmung: sie überschätzen manche Erfahrungen und spielten andere herunter.

Eine dynamische Sichtweise hilft uns, das Leben anzunehmen, wie es gerade ist und das Beste daraus zu machen. Wir können in Frieden sein mit uns und der Welt, während wir uns gleichzeitig nicht zufriedengeben und beständig dazu beitragen, uns selbst und die Welt zu verbessern.

Über Meggi Erman 5 Artikel
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